Die Samtgemeinde Hanstedt und ihre Entstehung

Geschichte:
Die Orte der Samtgemeinde Hanstedt sind durchweg älter als 1000 Jahre. Sie zählen zum wesentlichen Bereich des langobardischen Siedlungsraumes, dessen Zentrum sich im 3., 4. und 5. Jahrhundert in der Elbeniederung / Lüneburg / Uelzen befand. Als die Langobarden im Zuge der Völkerwanderung im 5./6. Jahrhundert ihre angestammten Siedlungsgebiete verließen, wurden andere germanische Volkschaften in ihnen ansässig, die später unter dem Sammelbegriff "Sachsen" bekannt wurden.
Sowohl unter den Langobarden wie auch Sachsen kam es zu Gründungen erster fester Siedlungen, die auf den Zeitpunkt des Gründungsjahres nirgendwo genau verzeichnet sind. Erst sehr viel später werden folgende Daten genannt:

1155 Archiv Bistum Verden; erste urkundliche Erwähnung Hanstedts (Flachzinszahlung an Bischof Hermann zu Verden)
1197 Parochia hanstede, Gründung einer Tochterkirche von Salzhausen
1190 erste urkundliche Erwähnung Undelohs - Anfrage eines Vertrages zwischen Heinrich dem Löwen und Bischof Tammo von Verden
1239 Herzog Albrecht von Sachsen, Engern und Westfalen verschenkt einige Güter in Marxen an das Kloster St Johannis zu Walsrode
1296 ältestes Amtsbuch der Stadt Lüneburg "Donatus antiguus" enthält Hinweis auf Zuzug eines Neubürgers Elardus von Asendorpe
1300 erste urkundliche Erwähnung Brackels, 1319 - 1333 Gerhard von Oedeme und Herzog Erich von Sachsen und Lauenburg verkaufen Höfe und Katen an das Kloster Ramelslohe
1337 erste urkundliche Erwähnung der St Stephanus-Kirche zu Egestorf, die 1419 verselbständigt wurde

Die Gründung der Samtgemeinde Hanstedt vollzog sich anläßlich der Verwaltungs- und Gebietsreform 1972. Sie umfaßt folgende Gemeinden:

  Gesamtfläche Landwirtschaftlich Waldflächen
  in qkm gen. Flächen in ha in ha
Asendorf 14,7 605 166
Brackel 10,42    
Thieshope 3,48    
Brackel 13,9 885 221
Döhle 8,67    
Egestorf 12,53    
Evendorf 11,76    
Sahrendorf 15,73    
Egestorf 48,69 1807 1514
Hanstedt 21,02    
Nindorf 7,99    
Ollsen 9,77    
Quarrendorf 9,91    
Schierhorn 10,71    
Hanstedt 59,4 1868 1974
Marxen 13,3 662 275
Undeloh 21,93    
Wehlen 26,19    
Undeloh 48,12 614 979
Samtgemeinde 198,11 6441 5129

Somit hat die Samtgemeinde eine Fläche von 198,11 ha erreicht mit

1995 01.01.2011
9408 13390
   
Einwohnern.  

Ziel der Kommunalreform war es, auch auf dem Lande leistungsfähige Verwaltungseinheiten zu schaffen, um die Voraussetzungen für umfassende infrastrukturelle Verbesserungen zu erreichen. Auch galt es, mit hauptamtlichen Verwaltungsfachkräften nicht nur steigende Bürgeransprüche gegenüber Staat und Gesellschaft zu befriedigen. Ebenso wurde es mehr denn je notwendig, die staatliche und kommunale Handlungsfähigkeit auf der Grundlage ständig anschwellender Rechtsnormen zu verbessern. Durchgesetzt hatte sich die Theorie, im südlichen Zipfel des Landkreises die drei bestehenden Kirchspiele Hanstedt, Egestorf und Undeloh, ergänzt um Thieshope (Kirchspiel Pattensen), zu einer leistungsfähigen Verwaltungseinheit von rd. 10000 Einwohnern zusammenzufassen, mit dem Sitz im Grundzentrum Hanstedt.
Die Aufgaben der Samtgemeinde waren vom Gesetz her eindeutig in § 72 Niedersächsische Gemeindeordnung (NGO) sowie in der Hauptsatzung der Samtgemeinde Hanstedt wie folgt bestimmt:
(1) Die Samtgemeinde erfüllt die folgenden Aufgaben des eigenen Wirkungskreises ihrer Mitgliedsgemeinden:
a) die Aufstellung der Flächennutzungspläne
b) die Trägerschaft der allgemeinbildenden öffentlichen Schulen nach Maßgabe des Schulverwaltungsgesetzes, die Einrichtung und Unterhaltung der Büchereien und die Erwachsenenbildung
c) die Errichtung und Unterhaltung der Sportstätten, die mehreren Mitgliedsgemeinden dienen, und der Gesundheitseinrichtungen sowie die Altenbetreuung
d) den Feuerschutz
e) den Bau und die Unterhaltung der Gemeindeverbindungsstraßen
f) die in § 8 Nr.2 NGO genannten Aufgaben (Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Straßenreinigung, öffentliche Begräbnisplätze).
(2) Die Samtgemeinde erfüllt die Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises ihrer Mitgliedsgemeinden, die ihr von allen Mitgliedsgemeinden übertragen werden.
(3) Die Samtgemeinde führt die Kassengeschäfte ihrer Mitgliedsgemeinden, sie erhebt für diese die Gemeindeabgaben.
(4) Die Samtgemeinde unterstützt ihre Mitgliedsgemeinden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Um diese Aufgaben in vollem Umfang wahrnehmen zu können, bedurfte es einer leistungsfähigen Verwaltung sowie eines entsprechenden Aufgabenbewusstseins im Samtgemeinderat.
Auf Grundlage der Niedersächsischen Gemeindeordnung, des Niedersächsischen Kommunalwahlgesetzes sowie der Niedersächsischen Kommunalwahlordnung erfolgte im September 2001 erstmals die Wahl eines hauptamtlichen Samtgemeindebürgermeisters.
Der Samtgemeindebürgermeister hat u.a.
- die Beschlüsse der Samtgemeindeausschüsse vorzubereiten
- die Beschlüsse des Samtgemeinderates auszuführen
- über gewerbliche und immissionsschutzrechtliche Genehmigungen zu entscheiden
- Weisungen der Kommunal- und Fachaufsichtsbehörden auszuführen
- die Geschäfte der laufenden Verwaltung zu führen und zu beaufsichtigen
- den Samtgemeinderat und die Einwohner über wichtige Angelegenheiten und Planungen der Samtgemeinde zu informieren
- die Samtgemeinde repräsentativ sowie in Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten zu vertreten.

Dem Samtgemeinderat gehörten und gehören folgende Asendorfer an:

Rudolf Gevers  UWG 1972-1976
Hans Heinlein SPD 1972-1981
Hans-Hermann Kröger UWG 1972-1973
Gerd Leibrock CDU 1972-1986
Peter Muus CDU 1976-2006
Hermann Peters CDU 1986-2001
Friedrich Vollmers FDP 1984-1986
Dieter Overheu SPD 1986-1993
Monika Adams UNS 1991-1996
Barbara Noroschat SPD/parteilos 1991-2000
Ina Bumann Bündnis 90/Grüne 1996-1999
Reinhard Murner UNS 1996-2000
Jesco Matthias UNS 1997-2001
Bodo Rieckmann SPD 1997-2006
Manfred Dittrich CDU 2001-2011 2016-2021
Thomas Münch SPD 2001-2006
Horst Lübberstedt SPD 2001-2011
Pierre Lösch Grüne 2006-2021
Rüdiger Geiß SPD 2011-2016
Wilfried Breddin UNS 2016-heute
Detlef von Elling Grüne 2016-heute
Dr Manfred Lohr SPD 2014-heute

 

Von 1993 bis 2001 war Asendorfs Bürgermeister Peter Muus auch gleichzeitig Bürgermeister der Samtgemeinde Hanstedt.

Folgende Bürger waren als Abgeordnete im Kreistag des Landkreises Harburg tätig:

1986 - 2006   Peter Muus CDU
1991 - heute   Professor Jens-Rainer Ahrens  SPD
1991 - 2005   Helga Kaleveld Republikaner/DP

Von 1996 bis 2001 war Professor Dr. Jens-Rainer Ahrens aus Asendorf als Nachfolger von Otto Gellersen Landrat des Landkreises Harburg.

Die Samtgemeinde Hanstedt hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Erholungsgebiet entwickelt. Von den umfangreichen Landschafts- und Naturschutzgebieten (4/5 des Samtgemeindegebietes) ist der "Naturpark Nordheide" besonders zu erwähnen. Er entstand aufgrund einer Initiative des legendären Pastors Wilhelm Bode (1860-1927)